Archiv…und neue Seite

Liebe Freunde,

wie schon angekündigt, habe ich diese Webseite archiviert um meiner Domain ein neues, moderneres Webdesign zu geben. Unter meiner Domain http://www.katja-werker.com findet ihr dann bald eine schöne neue Fotogalerie und weitere Beträge rund um mich und meine Musik. Diese Seite bleibt aus nostalgischen Gründen und wegen der Blogeinträge weiter bestehen.

Leider sind beim Umzug eure „likes“3col verschwunden, aber das macht ja nichts 😉

Viele liebe Grüße von eurer Katja

zum Blackbox Album

„Für mich ist Katja Werker eine der außergewöhnlichsten Künstlerinnen, die wir in Deutschland haben. Auf der einen Seite gnadenlos intensive Interpretin, die in jeder Note auf der Suche nach der Wahrheit ist, dabei keine Angst vor der eigenen Blöße hat und auf der anderen Seite herausragende Songschreiberin, die es schafft dem Zuhörer in 4 Minuten mehr zu erzählen, als so manches Buch auf 400 Seiten!“

STOPPOK 25.März 2015

Blackbox 2015 Küchentisch Productions

Ich liebe alle Songs, die ich bisher veröffentlicht habe. Alles war und bleibt wichtig auf meinem Weg. Aber für mich ist Blackbox das Album, um das es all die Jahre ging. Niemals werde ich diese Reise vergessen, die 1600 km alleine im Mietwagen durch die englische Landschaft, nur begleitet von meinen drei Gitarren  und dem Ziel, das ich vor Augen hatte. Dann kam ich dort an und nach fast 25 Jahren, in denen ich davon geträumt hatte, waren die Mikrophone für mich aufgebaut.All die Jahre in meiner Jugend, in denen ich halt- und ziellos umher geirrt war, all die Chancen die in meinen Händen zerrannen, weil ich zu ängstlich war, um sie zu nutzen, all die Leute, die mich links überholt hatten, obwohl sie nicht talentierter waren als ich, sondern dreister, all die Male in denen ich gescheitert war, falsche Entscheidungen getroffen hatte, all das löste sich auf in dem Moment, in dem ich auf dem Parkplatz der Real World Studios den Motor des Mietwagens abstellte und meine Gitarren aus dem Kofferraum holte.

Ich durfte hineingehen.“

Katja Werker, Mai 2015

BLACKBOX, signiert im Mai

 

Blackbox 2015 Küchentisch Productions

Blackbox 2015 Küchentisch Productions

 

Liebe Freunde, ich hatte es ja angekündigt : wegen der doch größeren Nachfrage und weil einige nicht warten möchten, biete ich Euch in der Zeit vom 1.Mai bis 31. Mai eine limitierte, signierte Version des Blackbox Album lange vor der eigentlichen Veröffentlichung  an.

Sendet im oben genannten Zeitraum eine email mit Eurem Namen , eurer Adresse und der Anzahl der CDs die ihr möchtet, an folgende emailadresse:     blackbox@katja-werker.com

Ihr erhaltet dann eine Antwortemail zur Abwicklung per Vorkasse und wenige Tage später die Cd per Post direkt vom Küchentisch 😉

Bitte habt ab und an auch mal 48 Stunden Geduld bis eine Antwort kommt, denn ich bin zur Zeit viel unterwegs, melde mich aber so schnell ich kann.

Herzlichst eure Katja

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Video zum Making of Blackbox

Liebe Freunde,

ich freue mich, einen kleinen Film über die Entstehung des Blackbox Albums zu präsentieren. Einige Bilder der Reise zu den Real World Studios sind zu sehen, auch bewegte Bilder aus der Aufnahmesession selbst und ich erzähle ein bißchen was, um was es mir so im Wesentlichen ging.

Ich möchte an dieser Stelle noch zu dem Albumtitel etwas sagen und zwar in Bezug auf das furchtbare Airbus Unglück . Blackbox war mein erster Titel für das Album. Es gab dazwischen dann einige andere Ideen für den Titel, aber nachdem die Cd dann vor einigen Wochen fertig gemischt war, kehrte ich zur ersten Idee zurück-. Es ist für mich ein positiv besetzter Begriff – was ich persönlich damit verbinde, erkläre ich kurz in dem Video.

Genau deshalb, also weil ich mich fragte bzw befürchtete, dass meine eher positiv besetzte Bedeutung  im Angesicht der furchtbaren Flugzeugkatastrophe, die so viel Leid über so viele Menschen gebracht hat, vielleicht pietätlos erscheinen könnte, habe ich mich lange darüber mit Familie , Freunden, aber auch Kollegen , beraten – ob es angemessener wäre, doch einen anderen Titel zu verwenden. Einfach, um niemandens Gefühle  zu verletzen.

Der Albumtitel stand aber zum Zeitpunkt des Unglücks schon länger  fest und die Erstauflage der Cd war bereits im Cd Presswerk.  Ich habe mich daher dazu entschlossen, den Albumtitel so zu belassen, wie er ist. Ich hoffe, dass das für alle so in Ordnung ist.

Sollte ich damit die Gefühle von Betroffenen verletzen, ändere ich den Albumtitel bei der 2. Auflage.

herzlichst eure Katja

BLACKBOX

Blackbox

 

Liebe Freunde,

Blackbox , die Cd mit den Aufnahmen aus den Real World Studios ist nun im Presswerk und in den nächsten Tagen kommen die fertigen CDs zu mir nach Hause.

Es hab ein paar technische Verzögerungen, weswegen das Album zunächst nur direkt bei mir bestellt werden kann. Ich richte dazu in den nächsten Tagen eine Mailorder Adresse ein.

Nach den Konzerten könnt ihr natürlich auch eine Cd erwerben.

Wer das Album im Handel kaufen möchte, also via Amazon, JPC, als download etc, muss sich leider noch etwas Gedulden. Mehr dazu später hier.

Frohe Ostertage wünscht eure

Katja

Nachts zur Bühne…

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Ich habe nach wie vor Versagensängste. Nicht mehr so schlimm wie früher, einfach, weil ich durch die  vielen Club –  und Hauskonzerte der letzten Jahre so viel Erfahrung gesammelt habe, dass ich wirklich sagen kann, ich weiß a) was ich mache und bin b) sattelfest.

Dabei können mich (mittlerweile)  weder Po – grapschende “ Ab –  und Zu – Konzertveranstalter “ , Tiefschnee im Teutoburger Wald auf dem Weg zum Auftritt, nicht vorhandene Bühnendächer gekoppelt mit Platzregen, noch endlos verspätete Züge schocken. Ich gehe auf die Bühne und singe !

Trotzdem – und wohl auch,  weil ich meine Ängste weder mit Alkohol noch anderen Mitteln betäube, schlängeln diese sich noch ab und zu in Form von Träumen durch, denn im Grunde weiß man ja doch nie im voraus, was auf einen zukommt.

Streikt ausgerechnet an dem Wochendende, an dem ich nach Flensburg fahre, wieder die Bahn? Wird die Wintermüdigkeit vergehen? Erwischt mit kurz vor diesem großen Festival die Grippewelle ?…

Ich denke, es liegt am neuen Lebensabschnitt, den ich gerade beginne (gekoppelt mit einigen körperlichen Veränderungen, die ich auf mein Alter zurückführe ) , dass ich mich Nachts manchmal wie im Museum fühle. Wo eigentlich Ruhe einkehren sollte, wird gewuselt, herumgelaufen, bricht zuweilen das Chaos aus.

Ich träume alles mögliche, wobei bestimmte Muster zu erkennen sind, die seit Jahren immer wieder auftauchen. Früher träumte ich ständig, ich säße mit meinen über 40 ig Jahren wieder in meinem alten Klassenzimmer im Mädchengymnasium Essen- Borbeck, wobei ich für die mich umgebenden Schülerinnen, die allesamt Teenager waren, offensichtlich unsichtbar war, als hätte ich diesen Harry Potter Zaubermantel an, der einen verschwinden läßt . Während ich im Traum versuche, zu verstehen, was der Lehrer sagt, denke ich „Was um Himmels willen mache ich hier ?! Ich weiß, dass ich mein Abitur bestanden habe und zwar 1989 !  Ich kann es beweisen, habe das Zeugnis ! „

Jetzt täume ich etwas anderes:  Ich finde die Bühne nicht, weil der Weg durch Keller und Katakomben immer länger wird und/oder  nicht beleuchtet ist. Ich finde meine Gitarren nicht oder sie haben keine Saiten, oder uralte Saiten, oder der ganze Hals fällt ab in dem Moment in dem ich die Gitarre umschnalle und losgehen will.  Weitere Variante: Ich habe meine gesamte Bühnengarderobe zu Hause  vergessen (was mir wirklich mal passiert ist, sie hing fein säuberlich geordnet in einer entsprechenden Schutzhülle an der Innenseite der Wohnzimmertür, was ich erst kurz vor dem Soundcheck am Nachmittag in 400 Km Entfernung feststellte….) , oder die, die ich dabei habe, passt mir nicht mehr, was ich aber erst 2 Minuten vor Showtime bemerke.

Gern genommen auch dieses : Ich muss ins Flugzeug steigen, ohne dass ich vorher davon wußte.  Der Zug kommt nicht, die Strasse wird immer buckeliger, der Motor fällt aus.  Ich will jemanden anrufen, habe aber die Nummer nicht, oder die Tasten vom Telefon verschwimmen und/oder verwandeln sich in  Gummibärchen…

An der Spitze dieser Hitliste der störenden bzw hilfreichen Träume steht aber mein  –  imaginärer – windiger Manager , über den ich  herausfinde, dass er ein Doppelleben führt und krumme Dinger dreht …und natürlich muss ich in diesem Traum Nachts um 4 Uhr hunderte Kleinigkeiten in meine Reisetasche stopfen,  um in Berlin den Zug am Hauptbahnhof  zu bekommen. Die hundert Kleinigkeiten passen aber nicht in meine Tasche und / oder es werden so viele Taschen, dass ich nicht mehr genug Hände zum tragen habe, denn die Gitarre muss ja auch noch mit…und während ich so versuche, noch den Zug nach Hause zu bekommen, habe ich mit meinem Smartphone einen neuen Song aufgenommen, der wirklich Hitverdächtig ist. Der Songhook war so eine Art  “ forgive me , forgive me , forgive me …“  – mehrstimmig gesungen,  wie es die Beatles gemacht haben.

Im Traum kann ich die Musik genau hören und denke in dem Moment

„Schade dass es nur ein Traum ist, wenn ich aufwache, habe ich die Melodie vergessen.“

 

 

 

Die wunderbare Welt des Magnetismus

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Ich war schon immer ein Kinofan. Damals in Hamburg, ohne Freunde aber mit Majorplattenvertrag, wohnte ich im Stadtteil Ottensen in fußläufiger Nähe zu den „Zeise – Hallen“,  in denen neben aktuellen Blockbustern auch Hitchcock – Klassiker und Independent Filme liefen. Mangels anderer Anregung ging ich wochenlang jeden Tag ins Kino, brachte dort einen Großteil meines Plattenvorschusses durch  und fühlte mich dabei wie ein Cowboy in der endlosen Weite der Prärie.

Diese Liebe zum Kino, die in mir  auch  den Wunsch erweckte, selbst einmal ein Drehbuch zu schreiben , begleitet mich bis heute.

Ich liebe entschleunigte Filme mit guter Story und sehr guten Schauspielern , aber auch Blockbuster wie den letzten “ Godzilla“ Film oder „Paddington Bär“ fand ich, nicht zuletzt wegen der wirklich  guten und liebevoll gemachten Spezialeffekte absolut grandios. 08 /15 Storys sind dagegen nicht so mein Fall, unabhängig davon, wie viele Leute diese Filme sehen wollen.

Ende 2009, als ich  versucht war,  musikalisch die Flinte ins Korn zu werfen, weil ich mich dem ewigen Druck und Konkurrenzkampf der Musikindustrie nicht mehr gewachsen fühlte  (- nicht zuletzt weil ich mich mit meinen damals 39 Jahren zu alt fühlte, um irgendwie stattzufinden ) sprang mich vom Hochglanzpapier eines  grossen deutschen Wochenmagazins ein Gesicht an,  das sehr freundlich in die Kamera lächelte, die Hände vor dem Kinn zusammengelegt.  Frank Langella.

Ich schnitt dieses Foto aus, nachdem ich die dazugehörige phänomenale Geschichte verschlungen hatte, klebte es auf ein Stückchen Pappkarton und steckte es in einen Aufsteller. Seit dem steht es, zusammen mit einem Passfoto von mir aus diesem Jahr, inmitten eines Sammelsuriums von Erinnerungen und Fundstücken, einer Art persönlichem Künstlerschrein.

Frank Langella ist ein amerikanischer Schauspieler, Jahrgang 1938 (!) ,  den man in der ewigen besten Nebenrolle aus unzähligen Hollywood Produktionen kennt – und doch nicht kennt. Denn er war eben immer die beste Nebenrolle.

Langella, ein grosser, feiner Mann mit viel Ausstrahlung und von italienischer Abstammung, war in den  späten 70 iger Jahren unter anderem  mit der Hauptrolle in einer sehr speziellen und bis heute von vielen Filmfreunden als beste Intepretation ever  von  „Dracula“ ein gefeierter Newcomer und Tony Award Gewinner.

Man sagte man ihm wegen seiner  Ausstrahlung und seiner Klasse als Schauspieler eine Weltkarriere vorraus, doch immer wieder wurde es still um ihn und er verschwand für Jahre von der Bildfläche, was vielleicht auch daran lag, dass er bestimmte Dinge, die Regisseure oder die Filmstudios von ihm verlangen, einfach nicht machen wollte, weil es seiner Überzeugung wiedersprach.

Blut im Gesicht zum Beispiel – dagegen hat er sich monatelang und mit Erfolg standhaft gewehrt, weil es nicht zu dem romantisch- düsteren  Charakter passte, den Langella als Dracula  entwickelt hatte. Dazu muss man wissen, das Langella mit einem Dracula- Theaterstück, das eben diesen Charakter beschrieb, schon jahrelang am Broadway großen Erfolg hatte. Und wegen diesem Theaterstück  waren die Produzenten  erst auf ihn zugekommen und  der Kinofilm realisiert worden – mit Frank Langella in der Hauptrolle . Nun wollten die Produzenten aber mitten im Dreh Zähne und Blut, weil der Zuschauer – so die Ansicht des Filmstudios- es so möchte. 

Aber Langella weigerte sich. Auch wollte er sich nicht auf einen Typus festlegen lassen und schlug später daher jedes Filmangebot, dass auch nur im entferntesten seine Rolle als Dracula kopierte, aus.  Er fürchtete, dass diese Rolle bis in alle Ewigkeit wie ein alter Kaugummi an ihm kleben würde – und so bleibt seine Fassung von Dracula mit der wunderbaren Kate Nelligan als weibliche Hauptrolle und Laurence Olivier als van Helsing bis heute unerreichter Kult. 1979 !

Langella trat in den folgenden Jahren in der anfangs beschriebenen ewigen Nebenrolle in etlichen Kinofilmen (unter anderem an der Seite von Whoopi Goldberg, mit der er einige Zeit liiert  war)  auf, und als Theaterschauspieler in Erscheinung und erhielt für diese Leistungen am Theater mehrere Auszeichungen. Überhaupt bezeichnet Langella das Theater als seine große Leidenschaft, die Herausforderung, jeden Abend aufs neue sein Publikum zu fesseln, hat es ihm angetan und ich kann dieses als Musikerin natürlich nachempfinden. Es geht eben um den Magnetismus.

Doch zurück zu dem Foto im Hochglanzmagazin und der Geschichte, die sich dahinter verbarg :2009, erhielt Langella, mittlerweile seit etlichen  Jahren als Filmschauspieler mehr oder weniger vergessen,  die Rolle des Richard Nixon und  studierte die originalen Aufnamen des Nixon Interviews mit  David  Frost (in Zeitlupe !) ,   bis jede Geste, jeder Wimpernschlag saß. Für diese Vorstellung erhielt er im Alter von 70 jahren (!) seine erste Oskar Nominierung und war aus der Vergessenheit wieder ans Licht gekommen. Unfassbar.

Diese Geschichte hat mich so fasziniert, dass ich mich lange damit beschäftigt habe. Was ist eigentlich Erfolg, was ist Zeit, was bedeutet es, zu altern. Bin ich jemals für irgendetwas zu alt?  Geht es nicht vielmehr darum, sich immer wieder Ziele zu stecken, um innerlich zu wachsen ? Und darum, eben das zu tun, wozu ich heute im Stande bin, anstatt mich darüber zu grämen, dass ich da und da nicht perfekt war, es nicht geschafft habe ?

Frank Langella ist für mich einer der besten Schauspieler der Welt, vor allem auf Grund seiner Freundlichkeit , die ihm ins Gesicht geschrieben steht . Jack Nicholson, Harvey Keitel, Dustin Hoffmann, Anthony Hopkins, Al Pacino, Robert De Niro,  sie alle sind berühmter als Langella ( und werden es auch bleiben) aber da gibt es etwas, was mich – neben der puren Freude, seine Filme zu sehen – fasziniert: Während sich erstere mehr oder  weniger  von der aktiven Schauspielerei zurück gezogen haben und höchstens mal als Ehrengast bei einer Preisverleihung in Erscheinung treten, dreht  Langella –  und ich bin nicht die einzige, die das so sieht  – in den letzten 10 Jahren die besten Filme seiner Karriere.  Als gleichwertiger Partner so wunderbarer Schauspieler- Innen  wie Elliot Gould, Susan Sarandon, Kirsten Dunst und Ryan Goslin. Und jedesmal, wenn ich eine neue DVD einlege und  gespannt darauf warte, was passieren wird, ist es für mich wie eine Expedition in eine wunderbare, mir bis dato völlig unbekannten Welt.  Was für ein Schauspieler !

Und ich werde auch erfinderisch : Anfangs aus der Not heraus, da einige seiner Filme  nicht für den europäischen Markt synchronisiert wurden, nun mit voller Überzeugung, weil es einfach so phantastisch ist, seiner Stimme zuzuhören und wie er die Worte ausspricht, ihnen Bedeutung verleiht, sehe ich mir mittlerweile von vorn herein alle Filme mit Frank Langella im  O- Ton an, auch wenn die synchronisierte Fassung auf der Dvd zu haben ist. Langella ohne seine sonore, kraftvolle Stimme? Undenkbar.

So begleiten mich seine Filme wie eine kleine Reise durch die gesamte Produktion meines Albums, an dem ich gerade arbeite. Wenn es zäh wurde und ich den Mut verlor, was öfters mal der Fall war, schaute ich mir Langellas Foto in dem Aufsteller an, wie er da seit sieben Jahren vom Papier herunterlächelt….und dann ging es wieder ein Stückchen  weiter.

Jetzt bin ich fast fertig mit meinem Album und habe alle Filme die ich irgendwie, irgendwo, über Amazon, gebraucht oder  als Us Import  bekommen konnte, im Regal stehen. – Absolut ungeschlagen an der Spitze : „Starting out in the evening“ in dem Frank Langella – in der realen Welt tatsächlich  in New York lebend, einen alternden, ehemals sehr gefeierten Schriftsteller spielt, der in seiner Wohnung in der Upper – Westside von der Welt vergessen wurde und der nach dem Verlust seiner Ehefrau seit 10 Jahren einsam aber diszipliniert an seinem letzten Buch schreibt. Und nicht fertig wird. – Bis er von einer Literaturstudentin, die alle seine Bücher kennt und eines davon besonders liebt, als Thema für ihre Doktorarbeit ausgewählt wird und diese Begegnung sein ganzes Leben auf den Kopf stellt. Immer wieder besucht sie Ihn in seiner etwas verstaubten New Yorker Wohnung um Ihn zu interviewen, bis  der Mann hinter der Fassade  zum Vorschein kommt. Ein langsamer, wunderbarer,   unfassbar spannender Film, voller Magie, an deren Ende sich der Schriftsteller befreit und sein Manuskript unvollendet beiseite legt – in Erkenntnis, dass es Ihn in die Einsamkeit verdammt. In der letzten Einstellung tippt er die ersten Worte für ein neues Buch, unwissend darüber, ob ihm die Zeit bleiben wird, es zu vollenden. Grandios, mehr kann man nicht dazu sagen.

Langella hat einige Interviews gegeben , die man auf YouTube sehen kann, in denen er unter anderem die Prozesse beschreibt, die er als Künstler durchlebt,  und was er sagt, gehört für mich  zum Besten, was ich jemals über dieses Thema gehört habe. Der Mann sollte Professor werden – das Zeug dazu hätte er.

Während nach und nach seine  Generation abtritt, steht er da, auf diversen Empfängen der langsam in sich selbst zusammenfallenden Filmindustrie, an die  1,90 Meter gross und mittlerweile etwas gebückt, wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Ein Mensch der , danach gefragt, jungen Künstlern rät, auf sich selbst zu hören und an dem festzuhalten, an das man glaubt.  Ein Schauspieler, der von sich selbst sagt, dass es ihm nicht darum geht, besonders clever  dieses oder jenes Gefühl zu spielen, sondern darum, dass jemand, der seine Darbietung  gesehen hat, nachher sagt, er habe etwas besonderes gefühlt als er den Charakter betrachtete. Ein Künstler der sagt, dass, wenn man nicht Nachts um drei Uhr wach wird, weil man für seine Rolle brennt, es am besten sein lässt, geht es einem nur um den Erfolg oder das berühmt sein.

Ich habe noch eine Wunschliste von Dingen, die ich gerne einmal  machen würde , bevor mein Leben irgendwann zu Ende geht: und neben Dingen wie „tauchen lernen“, „ein Drehbuch schreiben“  und  „noch mal in die Toscana fahren “   steht dort

„Frank Langella einmal live auf der Bühne erleben“.

Dazu müßte ich aber meine Flugangst überwinden und nach New York fliegen.

Ich arbeite daran.

Danke, Herr Langella für die letzten Wochen. Sie haben mir sehr dabei geholfen, mein Album fertig zu stellen und ich werde Ihnen eine Cd nach New York schicken. Vielleicht habe ich Glück und ihr Agent leitet meine Sendung an Sie weiter.

In diesem Sinne

herzlichst Ihre

Katja Werker

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CARRIED THE CROSS 2015 – akustik Video

nachdem carried the cross letzte woche überraschend im zdf lief und mich so viele liebe menschen auf den song ansprachen, habe ich am wochenende kurzentschlossen eine akustik gitarren version aufgenommen, die den song ziemlich genauso wiederspiegelt, wie ich ihn 2000 in Hamburg geschrieben habe. ich denke, der song kommt in dieser fassung auch noch mit aufs neue album ..danke an bernd für den spontanen einsatz an der kamera…danke auch an all die vielen lieben emails und anfragen seit der tv ausstrahlung. das bedeutet mir unheimlich viel, dass mein song nach all den jahren immer noch berührt. vor allem in der aktuellen lebensphase, in der ich mich befinde. danke.

Das Universum.

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Man steckt einfach nicht drin, ich sag es ja immer wieder. Im täglichen Klein – Klein einer Musikerin, die sich im Augenblick selbst managed, vergesse ich es auch immer wieder: Es kommt immer anders als man gerade denkt. Immer !

Seit fast einem Jahr arbeite ich zum Teil 14 Stunden am Tag an der Fertigstellung und Veröffentlichung meines ersten englischsprachigen Albums seit „Dakota“ und habe das Gefühl, dass mir hier etwas besonderes gelungen ist. Besser gesagt gelingt, denn ich bin noch nicht fertig.

Zum einen bin ich , nach diversen Ausflügen in andere Richtungen, ganz zurück zum Ursprung gegangen in der Instrumentierung und der Art , wie das Album aufgenommen ist. Zum anderen entfaltet sich  in meiner Musik eine gewisse Weichheit, von der ich denke, dass sie eventuell auch anderen gefällt. Aber man weiß es eben nicht.

Deshalb schwimme ich im Orbit des kreatives Stroms umher und hoffe einfach, dass ich es richtig mache. So heißt dann auch das Album : „Swimming in the sea of wilderness“ , wobei wilderness die innere Wildnis beschreibt, in die ich mich als Künstlerin begeben muss, sobald ich ein neues Werk schaffe. Eine Wildnis, in der existenziell nichts zählt als ich selbst und das, was ich am Ende des Tages zu schaffen in der Lage bin. Und immer wieder die Frage : „Kann ich es wirklich ? “

Es ist ein wenig so, als würde ich nur mit einem Survival Paket bestehend aus einem Briefchen Streichhölzern, einem großen Messer (mit Sägefunktion) und einer Decke, vielleicht ein wenig Proviant,  im Wald überleben müssen. Auch Nachts. Und alles, was ich tun kann, wirklich tun kann ist, darauf zu vertrauen, dass dieses Universum, aus der all diese Ideen kommen, sich letztlich um mich kümmert. Dass alles gut wird. Dass die Dinge sich letztlich zusammenfinden. Ich weiß, dass das Universum existiert als beschützende Kraft . Auch wenn  ich es in der Mühle des Alltags, die auch vor einer Musikerin nicht halt macht, regelmäßig vergesse.

Und dann, nachdem es sich monatelang  eher wie richtige Arbeit anfühlt als nach freischaffender Kunst, ein Phase, die bisweilen sehr einsam sein kann und durch die ich eben durch muss – sendet das ZDF  am gleichen Tag, an dem ich den entscheidenden Schritt in Richtung Endmix für mein neues Album gehe  – zur besten Sendezeit –  meinen Titel „carried the cross“  ausgiebig als Filmmusik  . In der Serie „Marie Brand“ !!!

Ich selbst weiß nichts davon, bis mir jemand am nächsten Tag auf Facebook schreibt, wie gut ihm das gefallen hat. Ich poste ein wenig herum, um staunend  herauszufinden, dass das ziemlich viele Leute  gesehen und gehört haben und dass der Titel und das dazugehörige Album „contact myself “ – 15 Jahre nach erscheinen der Cd – auf Platz 12 (!!!) der Amazon mp3  Pop Charts ist.

Mir fehlen die Worte, liebes Universum. Da hast du dich ja wirklich selbst übertroffen.